Was ist Recycling?

Wenn Sie in den letzten Jahren nicht irgendwo als Einsiedler gelebt haben, haben Sie gewiss schon von „Recycling“ gehört. Mit dem Begriff „Recycling“ wird der Prozess des Abbaus und der Wiederverwendung von Materialien bezeichnet. In vielen Gemeinden werden im öffentlichen Bereich Container für Haus- und Geschäftsinhaber bereitgestellt, in die Glas, Kunststoff und Papier ordnungsgemäß getrennt eingeworfen werden. Diese Produkte würden ansonsten im Müll landen. Dank vieler neuer Technologien, können immer mehr Materialien recycelbar gemacht werden. Das Recycling kommt sowohl der Umwelt als auch der Wirtschaft zugute. Eigentlich wird Recycling bereits seit der gesamten Menschheitsgeschichte betrieben. Allerdings musste seit Platons Zeit ein langer Weg zurückgelegt werden. Damals wurden von den Menschen Werkzeuge und Keramik wiederverwendet, wenn die Materialien knapp wurden. Wenn Sie beispielsweise Ihren PKW der Wiederverwertung zuführen möchten, dann wenden Sie sich doch an einen bekannten Schrotthändler in Ihrer Nähe. Auch aus Elektrogeräten können Rohstoffe wie Altmetall (Aluminium, Kupfer) gewonnen werden. Diese Geräte sind nicht einfach nur Schrott, sie können recycelt werden. Nutzer haben die Möglichkeit ihre Altgeräte auf der kommunalen Deponie abzugeben. Außerdem sind Geschäfte verpflichtet, alte Elektrogeräte ohne zusätzliche Kosten zurückzunehmen.

Inhaltsverzeichnis

Wie entstand Recycling?

Das Institut für Schrott Recyclingwirtschaft bezeichnet den Prozess des Recyclings als eine Reihe von Aktivitäten, bei denen bestimmte Rohstoffe an Stelle von neuen Materialien zur Herstellung von neuen Produkten verwendet werden. Zu den Aktivitäten gehören das Sammeln, das Verarbeiten und die Weitervermittlung und Weiterverarbeitung von Altmetall und Schrott in wieder verwendbare Gebrauchsgegenstände. Eigentlich begann die Geschichte des Recyclings bereits in der Antike. Den frühesten Bericht über das Recycling von Papier gibt es aus dem 9. Jahrhundert von Japan. 1690 kam das Recycling auch die Neue Welt, als die Rittenhouse Mill in Philadelphia mit dem Recycling von Leinen- und Baumwolllappen begann. Das Papier aus den Materialien wurde zum Drucken von Bibeln und Zeitungen verwendet. 1776, während des „Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges“ rissen Patrioten eine Statue von König George III. ab, schmolzen sie ein und stellten daraus 42.088 Kugeln her. Auch Papier wurde, als lebenswichtiges Gut recycelt. 1897 wurde in New York ein Material-Recycling-Center gebaut. Dabei trennte man in „Kommissionierhöfen“ verwertbares Material vom Müll.

Während des Zweiten Weltkriegs wiederum sammelte die Bevölkerung bei großen Aktionen Zinn, Gummi, Stahl und Papier ein. In den 1960-er Jahren tauchten in Europa die ersten Ansammlungen von Altmetall und Papier am Straßenrand auf. Hierzulande trat Anfang der 1990-er Jahre das erste Gesetz zur verpflichtenden Mülltrennung in Kraft. Heutzutage ist ein nachhaltiger Umgang mit Wertstoffen das Ziel. Für das Recycling und die Verwertung von Abfällen steht in Deutschland ein flächendeckendes Netz von nahezu 15.8004 Vorbehandlungs-, Sortier- und Aufbereitungsanlagen zur Verfügung.

Ein Beispiel für Recycling: Der Ablauf

Wenn Sie sich dazu entschließen Ihr altes Auto an einen Schrotthändler in Ihrer Nähe zu übergeben, dann werden die wertvollen Rohstoffe wiederverwertet. Ihr Fahrzeug ist keinesfalls Schrott, daher wird man Ihnen auch noch einen fairen Preis dafür bezahlen. Bei der Ankunft muss das Fahrzeug einen ganzen Prozess durchlaufen. Das beginnt bei der gut organisierten Demontage und der Zerkleinerung des Altwagens und geht weiter mit der Vereinzelung der letzten Bauteile. In einem speziellen Recyclinghof wird das Auto von allen Flüssigkeiten und Schadstoffen befreit, um zu einem guten Recycling Ergebnis beizutragen. Ein Schrotthändler beschäftigt gut geschulte Mitarbeiter, die das Wrack auf eine Brücke stellen. Dabei entfernen sie alle brauchbaren Teile. Sie werden sortiert, getrennt und aufbewahrt, um als wertvolle Produkte wieder zum Einsatz zu kommen. Je nach Unternehmen können mehr als 90 Prozent eines Schrott PKWs wiederverwendet werden. Bei einem modernen Autorecyclingbetrieb liegt der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Recycling. Daher kommt das Fahrzeug nicht immer direkt in der Presse. Die Teile, die sich als wertvoll erweisen, werden demontiert und können später ein zweites Leben führen.

Wieso sollten wir recyceln?

Was wir früher in den Müll geworfen haben, trennen wir nun sorgfältig, um als Familie umweltfreundlicher zu leben. Recycling ist eines der Dinge, die wir auch unseren Kindern beibringen sollten. Denn nicht recycelter Abfall kann zur Luftverschmutzung und Wasserverschmutzung beitragen und infolgedessen das Leben von Tieren und Menschen gefährden. Außerdem ist die Rohstoffknappheit ein wachsendes Problem. Denn der Vorrat an Öl, Gas, Mineralien und Metallen schrumpft sehr schnell. Es ist nicht sicher, dass wir in Zukunft noch Rohstoffe aus der Erde holen können. Eine der Lösungen für dieses Problem heißt „Recycling“. Zum Abbauen von Rohstoffen für neue Produkte wird viel Energie und Wasser gebraucht. Im Vergleich dazu muss weniger Energie bereitgestellt werden, wenn aus alten Materialien etwas Neues entsteht. Dazu gehören Materialien wie Metalle, Fluorit, Grafit, Kobalt, Magnesium etc. All diese Stoffe werden zur Anfertigung von einer Menge von Produkten wie Fernseher, Computer, Lampen und Plastikflaschen gebraucht. Daher sind unterschiedliche Lösungen gefragt. Alle Experten sind sich einig, dass Recycling einen sehr wichtigen Beitrag leistet, wenn es darum geht, die Materialknappheit zu minimieren. Denn desto mehr Stoffe wiederverwertet werden, umso weniger Primärrohstoffe gehen verloren. Daher ist die Wiederverwendung von Rohstoffen essenziell. Bringen Sie auch Ihren Kids bei, umweltfreundlich zu leben. Denn die umweltbewussten Sprösslinge von heute sind die verantwortungsbewussten Erwachsenen von morgen.

Recycling in anderen Ländern

Auch die Nachbarländer von Deutschland haben gute Recyclingsysteme. Österreich zum Beispiel hat eine der höchsten Recyclingquoten weltweit. Die Haushalte in der Alpenrepublik sortieren jährlich mehr als eine Million Tonne Wertstoffe. In dem Land gibt es Papier-, Plastik- und Biotonnen für jeden Wohnort. Auch die Glas- und Metallabfallbehälter sind meist zu Fuß erreichbar. In der Schweiz wurde bereits im Jahre 2019 eine Recyclingquote von 53 Prozent erreicht. Daher gehört das Land ebenso zu den europäischen Spitzenreitern. In den Niederlanden wiederum wird ungefähr 50 Prozent des Haushaltsabfalls recycelt. In dem Land werden jährlich zirka zwei Millionen Tonnen Papier und Glas gesammelt. Davon werden wiederum beinahe 90 Prozent recycelt und zur Herstellung neuer Produkte verwendet. Infolgedessen liegen die Holländer im europäischen Vergleich auf dem fünften Platz hinter Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz. Anzumerken gilt es zudem noch, dass europaweit, zirka ein Drittel der Kunststoffabfälle recycelt werden.

Schicken Sie eine unverbindliche Anfrage

*Pflichtfeld