Wann entstand Recycling?

Das aus dem englischen Sprachgebrauch kommende Wort ist zum deutschsprachigen festen Begriff für die Wiederverwertung von Materialien geworden. Wenn diese aus verschiedensten Rohstoffen bestehen und ansonsten zu Müll würden, sorgt eine gründliche Trennung dafür, daß deutlich weniger Restmüll verbleibt. Z. B. Metall, Holz, Papier, Glas, Lebensmittel und immer mehr Kunststoff findet über den Weg des Recyclings zurück in den Verwertungskreislauf.

Inhaltsverzeichnis

Das Verständnis für Menschen zur Weiternutzung nicht mehr gewollter Dinge ist für zahlreiche Produkte bereits in der Antike entstanden. Was in der weit zurückliegenden Zeit mit viel Aufwand nutzbar gemacht worden war, verschwand nach seinem ursprünglichen Gebrauch nicht einfach in der Müllentsorgung. Bereits damals gab es Altmetall- und Schrotthändler, die durch die Straßen zogen, um insbesondere mühsam gewonnenes Metall vor dem endgültigen Aus zu retten.

In einer Zeit, in der biologisch wiederwertbare Lebensmittel automatisch zur Kompostierung kamen und damit Dünger für neue Anpflanzungen gewonnen wurde, entstand auch das Wissen für wiederverwertbare Metalle.

In der heutigen Zeit der Industrialisierung ist die Gewinnung unendlich vieler Rohstoffe zur Weiterverwendung mit wenig Aufwand möglich. Was vor tausenden von Jahren allein aus Mangel an Möglichkeiten zum Recycling geführt hat, ist bis zum heutigen Tag eher die Erkenntnis, daß Grenzen bei der Be- und Entsorgung erreicht sind.

 

Wie entstand Recycling?

Bei archäologischen Ausgrabungen fanden Historiker angelegte Straßen, die über längere Strecken offensichtlich zur Ablage von Schrott mitgenutzt wurden. Daraus wird geschlossen, daß bereits damals Schrotthändler von Haus zu Haus zogen und nicht mehr verwendete Metallteile einsammelten.

Die mühevolle Gewinnung des kostbaren und seltenen Rohstoffes Erz zwang die Menschen dieser weit zurückliegenden Zeit achtsam und nachhaltig damit umzugehen. Wer im Besitz metallener Stücke war, konnte auf widerstandsfähige Dinge für den Handel, Krieg und Hausgebrauch zugreifen.

Mit der Kenntnis über das Zusammenbringen von regulierbarem Feuer und Erzen entwickelte sich die Fertigung von flüssigem Metall in Nutzgegenstände. Die sich bereits damals daraus ergebende Möglichkeit von Umschmelzung und Neuverwertung entspricht dem heutigen Recycling.

Nicht ohne Grund wurde in Zeiten der Kriegswirtschaft die zivile Bevölkerung aufgefordert, Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Metall zur Waffenproduktion abzugeben. Es war nicht möglich, kostengünstig und ausreichend das sonst benötigte Metall neu zu beschaffen.

 

Seit wann ist Recycling in der heutigen Politik gesetzlich verankert?

Der nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland wieder entstandene Aufschwung im täglichen Leben führte dazu, daß großzügig produziert, exportiert und konsumiert wurde. Die Industrie, insbesondere der Stahlhandel und Bergbau, hatte in der ganzen Welt einen guten Namen für Qualität und Zuverlässigkeit.

Wo zu Beginn dieser Zeit recht sorglos vorhandene Ressourcen genutzt wurden, meldete sich nach und nach das noch nicht unter diesem Namen bekannte Umweltbewußtsein. Was in Jahrtausenden entstanden war, erneuerte sich nicht mehr im gleichen Tempo, wie es abgebaut und verwertet wurde. Die Forschung nach Ersatzstoffen konnte nicht in allen Bereichen erfolgreich umgesetzt werden, so daß ganz selbstverständlich über die Wiederverwertung nachgedacht werden mußte.

Ganz offiziell wurde im Jahr 1961 durch den Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft eine Institution gegen den unwiederbringlichen Verlust von Rohstoffen geschaffen. 10 Jahre später, 1971, entstand das erste staatliche Müllentsorgungsgesetz.

Richtig Einzug in das Verständnis der meisten Bürger fand der Begriff Recycling durch den Ölschock in den 80er Jahren. Als klar wurde, daß viele Dinge des täglichen Lebens unter Verwendung von Erdöl hergestellt werden und dieser Rohstoff immer knapper wird, begann ein langsames Umdenken der Sorglosigkeit im Umgang mit natürlichen Grundsubstanzen, zu denen auch Metalle zählen.

Politische Verbindungen mit umweltbewussten Ansprüchen, die bis dahin leicht belächelt wurden, fanden immer mehr Anhänger. Die Personenkreise, die sich um die Vermeidung von Müll durch Recycling bemühen, erweitern sich immer mehr.

 

Wenn Müll nicht recycelt wird, wo wird er dann untergebracht?

Es ist noch nicht so lange her, daß im täglichen Straßenbild Schrotthändler eine Selbstverständlichkeit waren. Die Fahrzeuge mit einer offenen Aufnahmefläche fuhren langsam durch die Städte und signalisierten mit Akustik ihr Kommen.

Die mit den Jahren immer dichter besiedelten Innenstädte und das stetig wachsende Verkehrsaufkommen in zu engen Straßen haben nach und nach den mobilen Schrotthändler nahezu verdrängt. Der in der Familie oder Industrie entstehende Abfall und Schrott ist aber gleichbleibend hoch. Wie und wo soll er also verschwinden? Mülldeponien sind immer größer werdende Einrichtungen, die bald kaum in der Lage sein werden, umweltgerecht alle Entsorgungsprodukte zu übernehmen. Innerhalb und außerhalb von Städten und Gemeinden beanspruchen sie dabei aber viel knapper werdende Bodenfläche.

Die Trennung der täglich angelieferten Müllberge in recyclingfähige und nicht mehr verwertbare Dinge ist daher die ideale Lösung.

 

Schrott in seiner großen Vielfalt ist ein Rohstoffrückführer mit viel Potential

Die Industrie kümmert sich bei der Produktion ganz selbstverständlich darum, daß zurückbleibende Rohstoffe, insbesondere metallischer Schrott, wieder neu verwertet werden. Dabei greift sie entweder auf professionelle Schrotthändler zurück, die zur Abholung angefordert werden können oder übernimmt selbst die Umschmelzung.

Was also im Großen viel Geld einspart und aufwendige Neugewinnung vermeidet, kann in jedem einzelnen Haushalt zum gleichen Ergebnis führen: Alte Fahrradrahmen, Autofelgen, Heizkörper, Waschmaschinen und dergleichen fallen auch im Privathaushalt an. Kabel werden neu verlegt, entfernt und hinterlassen immer wieder Reststücke. Zusammengesammelt ergibt sich bereits nach kurzer Zeit eine stattliche Menge, die als Schrott vom Schrotthändler gegen Bargeld angekauft wird.

Je reiner und hochwertiger das Metall ist, um so befriedigender ist der Erlös. Hinzu kommt, daß durch die Rückführung die Rohstoffe geschont werden. In Deutschland ist im Laufe der Zeit durch Recycling von Schrott 70 % des verarbeiteten Stahles aus rückgeführten Metallen möglich. Auch 50 % neues Kupfer kann durch Recycling eingespart werden.

In jedem einzelnen Kabelmeter ist Kupfer vorhanden, welcher, neben Messing, besonders hochpreisig hergestellt werden muß.

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